Giallo Veneziano Giallo Veneziano
Gesteinsart Anwendung
Granit außen / innen
Alter Wasseraufnahme [%]
1,2 Mill. Jahre 0,32
Vorkommen
Brasilien - im Bundesstaat Espirito Santo, in der Nähe der Ortschaft Nova Venecia
Beschreibung
Sehr grobkristalliner, kräftig ockergelb bis goldbrauner Granit, der in seinem Gefüge und seiner Struktur (z.T. Iänglich orientierte Kristalle) schon leicht an einen Gneis erinnert. Hauptbestandteil bilden bis zu 10 cm große, teils länglich teils unregelmäßig geformte Kalifeldspäte. Dazwischen lagern kleinere, hellgrau-transparente Quarzkristalle und längliche Fasern aus schwarzem Biotitglimmer. Die Biotite können auch in Form feiner Schuppen in die Feldspäte eingeschlossen sein. Um die größeren Kristalle aus Biotitglimmer fallen intensiver braun gefärbte Bereiche auf, die nach außen hin schwächer werden. Diese Höfe sind typisch für das Erscheinungsbild tropischer Granite und entstehen dadurch, daß der Eisengehalt der Biotite im Laufe der Jahrmillionen durch Verwitterung in das braunfärbende Mineral Limonit umgewandelt wird. Akzessorisch treten noch tiefrote, bis zu 1,5 cm große Granatkristalle auf, die darauf hinweisen, daß der Giallo Venezia teilweise metamorphen Bedingungen ausgesetzt war.
Der Magmakomplex des Giallo Venezia erstarrte sehr langsam über mehrere Jahrmillionen innerhalb der Erdkruste, wobei sich durch Sammelkristallisation die großen Feldspäte bilden konnten. Gebirgsbildungen preßten das Gesteinsmassiv in eine größere Tiefe bis in den Bereich der beginnenden Metamorphose. Während dieses Stadiums entstanden die dunkelroten Granatkristalle. Anschließende Auffaltung verfrachtete den Giallo Venezia bis an die Erdoberfläche. Durch physikalische Verwitterung wurde der Eisengehalt der Biotite mobilisiert und zu braunem Limonit (Eisenhydroxid) umgewandelt. Je nach Intensität dieses Vorganges entsteht ein gelbliches, gelbes oder goldbraunes Gestein.
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